Buchlieblinge des Jahres · Idas Teekränzchen

Idas Teekränzchen #45 | Buch-Lieblinge 2019

Das vergangene Jahr war wieder einmal gefüllt mit wunderbaren Geschichten, mit Büchern, die mich zutiefst berührt haben und die Fantasie auf Wanderschaft schickten. Ganz egal, ob magisch-märchenhaft wie Seasons of Magic von Katy Who oder An Enchantment of Ravens von Margaret Rogerson, oder voll düsterer Schönheit wie Leigh Bardugos A Language of Thorns, erschreckend gruselig wie It von Stephen King oder wie immer herrlich unterhaltsam wie jedes Buch der Flavia de Luce-Reihe von Alan Bradley: ja, es gab dieses Jahr viele Highlights am Bücherhimmel, so viel steht fest.

Auch wenn es nicht leicht war, mich auf einen winzigen Bruchteil der Bücher zu beschränken, die mir dieses Lesejahr mehr als versüßt haben, habe ich es geschafft, 10 Bücher zusammenzusuchen: meine 10 Buchlieblinge des Jahres 2019.

 

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A l d o u s    H u x l e y    –    B r a v e    N e w    W o r l d

Klappentext: Far in the future, the World Controllers have finally created the ideal society. In laboratories worldwide, genetic science has brought the human race to perfection. From the Alpha-Plus mandarin class to the Epsilon-Minus Semi-Morons, designed to perform menial tasks, man is bred and educated to be blissfully content with his pre-destined role.
But, in the Central London Hatchery and Conditioning Centre, Bernard Marx is unhappy. Harbouring an unnatural desire for solitude, feeling only distaste for the endless pleasures of compulsory promiscuity, Bernard has an ill-defined longing to break free. A visit to one of the few remaining Savage Reservations where the old, imperfect life still continues, may be the cure for his distress…

Brave New World war mein erster Klassiker, den ich 2019 gelesen habe – und er hat mich fast schon überrumpelt, so geschockt, so fasziniert war ich von der Thematik. Die Geschichte ist eine dieser Dystopien, die einen nicht mehr loslässt, und deren Brisanz in der immerwährenden Aktualität der Gesellschaftskritik liegt, der Aldous Huxley eine Stimme gibt. Ein absolutes must-read!
[Hier kommt ihr zur Rezension!]

 

A n t o i n e    d e    S a i n t    d ‘ E x u p é r y    –    D e r    k l e i n e    P r i n z

Klappentext: Als der Berufspilot und Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry im Jahr 1943 seinen ‘Kleinen Prinzen’ erfand, konnte er nicht ahnen, welch gewaltiger Welterfolg sein Büchlein werden sollte. Die philosophisch-poetische Geschichte vom kleinen Prinzen, der auf der Suche nach Freunden allerlei seltsame Planeten bereist, übt ungebrochene Faszination aus. Das moderne Märchen berührt mit seinem Plädoyer für Menschlichkeit Leserinnen und Leser jeden Alters und wurde vom Autor selbst mit Illustrationen versehen.

Eine herrlich berührende Geschichte darüber, was wirklich zählt in diesem Leben – und, mal ehrlich, den kleinen Prinzen kann man wirklich immer und immer wieder lesen. Eigentlich ist es für mich ungeschriebenes Gesetz, niemals Bücher in die Top-10-Liste aufzunehmen, die ich schon einmal gelesen habe, aber Der kleine Prinz hat mich zu Beginn des Jahres mit seinen philosophischen Gedanken einfach so bewegt, dass ich dieses Jahr nur zu gern eine Ausnahme mache.

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J . R . R .    T o l k i e n    –    D e r    H e r r    d e r    R i n g e :    D i e    R ü c k k e h r    d e s    K ö n i g s

Klappentext: Durch einen merkwürdigen Zufall fällt dem Hobbit Bilbo Beutlin ein Zauberring zu, dessen Kraft, käme er in die falschen Hände, zu einer absoluten Herrschaft des Bösen führen würde. Bilbo übergibt den Ring an seinen Neffen Frodo, der den Ring in der Schicksalskluft zerstören soll. Hobbits sind kleine, gemütliche Leute, dabei aber erstaunlich zäh. Sie leben in einem ländlichen Idyll, dem Auenland.

Wie ihr aus meiner Mittelerde-Beitragsreihe sicher wisst, habe ich mich im vergangenen Jahr gemeinsam mit Frodo und seinen Gefährten auf den Weg gemacht, um den unheilvollen Ring im Schicksalsberg zu vernichten. Und auch wenn jeder einzelne Band wunderbar und unterhaltsam und lehrreich ist, den dritten Band, Die Rückkehr des Königs, habe ich ganz besonders ins Herz geschlossen. Ich freue mich jetzt schon, in diesem Jahr die Reise nach Mittelerde fortzusetzen!
[Hier kommt ihr zur Rezension!]

 

L .    P e a r s o n    –    H i l d a    u n d    d e r    M i t t e r n a c h t s r i e s e

Klappentext: In Hilda and the Midnight Giant, our protagonist finds her world turned upside down as she faces the prospect of leaving her snow-capped birthplace for the hum of the megalopolis, where her mother (an architect) has been offered a prestigious job. During Hilda’s daily one-and-a-half hour trek to school she looks for ways to stall her mother’s decision. She conspires with the beings of the mystical Blue Forest to delay the inevitable. Will they help or hinder her? More importantly, who is this mysterious Midnight Giant?

Noch eine fantastische Entdeckung dieses Jahres dank des Gratis Comic Tages 2019: die Comic-Reihe um die kleine Hilda, die mit ihrer Mama in den Bergen wohnt und ganz allein das verborgene Volk, die winzigen Elfen sehen kann, die überall herumwuseln und sich von Hilda und ihrer Mama gestört fühlen. Die Zeichnungen sind so wunderbar, und am liebsten hätte ich natürlich auch so ein niedliches Fuchshörnchen wie das, das Hilda immer zur Seite steht!

 

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S t e f a n    Z w e i g    –    S t e r n s t u n d e n    d e r    M e n s c h h e i t

Klappentext: “Sternstunden der Menschheit” nannte Stefan Zweig seine Sammlung historischer Miniaturen, weil “solche schicksalsträchtigen Stunden, in denen eine zeitüberdauernde Entscheidung auf ein einziges Datum, eine einzige Stunde und oft nur eine Minute…

So lange stand dieses dunkelgrüne, bisschen langweilig aussehende Buch in meinem Regal. Hätte ich nur früher gewusst, was für ein Schatz sich zwischen den fast schon biederen Buchdeckeln verbirgt! Politisch und geschichtlich einzigartige Ereignisse und Persönlichkeiten bekommen von Stefan Zweig eine Seele eingehaucht, wie ich es zuvor noch nicht erlebt habe. Dieser Klassiker hat es in sich – und wird von mir bei jeder Gelegenheit schamlos weiterempfohlen (ob der/diejenige es will, oder nicht)!
[Hier kommt ihr zur Rezension!]

 

H e r m a n n    H e s s e    –    E i n e    S t u n d e    h i n t e r    M i t t e r n a c h t

Klappentext: “Eine Stunde hinter Mitternacht” ist ein Band mit neun skizzenhaften „Prosa-Studien“ von Hermann Hesse, im Sommer 1899 im Verlag von Eugen Diederichs erschienen. In seinem zweiten Buch erzählt Hesse aus seinem „Künstler-Traumreich“.

Hermann Hesse – damit verbinde ich Motive der Freiheit und Jugend, der Weisheit und eine sehr blumige, bildhafte Ausdrucksweise. Eine Stunde hinter Mitternacht ist quasi die Essenz all dessen! Hier sprudelt das magisch-märchenhafte in Prosaform über die Seiten, reißt einen mit in diese Traumlandschaft, die Hesse mit den einfachsten Worten kreiert. Ein Buch, das im wahrsten Sinne des Wortes zum Träumen einlädt.
[Hier kommt ihr zur Rezension!]

 

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A m i e    K a u f m a n  /  J a y    K r i s t o f f    –    I l l u m i n a e

Klappentext: Kady thought breaking up with Ezra was the worst thing she’d ever been through. That was before her planet was invaded. Now, with enemy fire raining down on them, Kady and Ezra are forced to fight their way onto one of the evacuating craft, with an enemy warship in hot pursuit.
But the warship could be the least of their problems. A deadly plague has broken out and is mutating, with terrifying results; the fleet’s AI, which should be protecting them, may actually be their biggest threat; and nobody in charge will say what’s really going on. As Kady plunges into a web of data hacking to get to the truth, it’s clear only one person can help her bring it all to light: Ezra.

Ich habe geheult –  g e h e u l t .  Diese drei Worte sollten eigentlich genügen, denn der erste Band der Illuminae-Reihe hat mich eiskalt erwischt. Was sich im Klappentext erst wie eine SciFi-Weltraum-Romanze las, entpuppte sich als das coolste Abenteuer in Form von Akten, Dokumenten, Protokollen und technischen Zeichnungen. Ein tiefsinniger und rasanter Auftakt in eine Reihe, die sich mit allen möglichen Themen befasst – aber allem voran damit, was Menschlichkeit eigentlich bedeutet.
[Hier kommt ihr zur Vorstellung der Trilogie!]

 

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N e i l    G a i m a n    –    T h e    G r a v e y a r d    B o o k

Klappentext: Nobody Owens, known to his friends as Bod, is a normal boy. He would be completely normal if he didn’t live in a graveyard, being raised and educated by ghosts.
There are dangers and adventures for Bod in the graveyard. But it is in the land of the living that real danger lurks for it is there that the man Jack lives and he has already killed Bod’s family.

Neil Gaiman zähle ich schon seit einiger Zeit zu meinen all-time-favourite-Autoren, und deshalb ist es auch absolut kein Wunder, dass The Graveyard Book eines der absolut tollsten Bücher ist, die ich jemals gelesen habe. Es ist spannend und lustig, aber auch unheimlich und tragisch und irgendwie auch philosophisch. Hach, was habe ich die Lesezeit mit diesem Buch genossen! Allein, dass ich jetzt wieder Lust auf einen Re-Read habe, sagt eigentlich alles.
[Hier kommt ihr zur Rezension!]

 

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K a t h e r i n e    A r d e n    –    T h e    G i r l    i n    t h e    T o w e r

Klappentext: For a young woman in medieval Russia, the choices are stark: marriage or a life in a convent. Vasya will choose a third way: magic…
The court of the Grand Prince of Moscow is plagued by power struggles and rumours of unrest. Meanwhile bandits roam the countryside, burning the villages and kidnapping its daughters. Setting out to defeat the raiders, the Prince and his trusted companion come across a young man riding a magnificent horse. Only Sasha, a priest with a warrior’s training, recognises this ‘boy’ as his younger sister, thought to be dead or a witch by her village. But when Vasya proves herself in battle, riding with remarkable skill and inexplicable power, Sasha realises he must keep her secret as she may be the only way to save the city from threats both human and fantastical…
 

Der zweite Band dieser märchenhaften Trilogie um ein magisches Russland des 14. Jahrhunderts hat mein Herz im Sturm erobert. Schon der erste Band, The Bear and the Nightingale, gehörte für mich schon zu Beginn des Jahres zu den besten Büchern 2019, doch dann kam der zweite Band und schoss noch ein bisschen darüber hinaus. Ich bin ein absoluter Fan von Vasya, und natürlich von Solovey, ihrem geliebten Pferd, und dem winterlich-düsteren Setting, das mich an die alten russischen Märchenfilme aus meiner Kindheit erinnert.
[Hier kommt ihr zur Vorstellung der Trilogie!]

 

P e r    P e t t e r s o n    –    P f e r d e    s t e h l e n

Klappentext: Norwegen im Sommer 1948: Der fünfzehnjährige Trond verbringt die Ferien in einer Hütte nahe der schwedischen Grenze. Als in der Nachbarsfamilie ein schreckliches Unglück geschieht, entdeckt der Junge das wohlgehütete Lebensgeheimnis seines Vaters. In den Kriegsjahren hatte dieser zusammen mit der Nachbarin politisch Verfolgte über den Fluss gebracht. Und sich dabei für immer in diese Frau verliebt. Noch ahnt Trond nicht, dass er seinen Vater nach diesem gemeinsamen Sommer nie wiedersehen wird.

Noch eine wunderbare Entdeckung dieses Jahres, dieses Mal aber aus dem Bereich der Belletristik (die irgendwie trotz allem im Jahr 2019 recht gelitten hat). Dank eines Blogbeitrags zu norwegischen Schriftstellern hatte ich Per Petterson schon seit einer Weile auf dem Schirm, aber erst, als ich meinem Papa eines seiner Bücher zum Geburtstag schenkte und er sein ausdrückliches Lob aussprach, traute ich mich an Pferde stehlen heran – und es war phänomenal. Es ist eines dieser leisen Bücher, die einen gewaltigen Nachklang haben. Was soll ich sagen, ich bin im Per-Petterson-Lesefieber! Absolute Leseempfehlung meinerseits!

 



Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich bin schon richtig gespannt, welche Lieblingsbücher das neue Jahr 2020 bereithalten wird! Schon jetzt habe ich das eine oder andere Buch gelesen, das durchaus in diese Kategorie passt.

Welche Bücher haben euch im vergangenen Jahr glücklich gemacht, zum Nachdenken angeregt oder bekamen sofort den Stempel “Lieblingsbuch” aufgedrückt, bevor ihr noch mit Lesen fertig wart? 🙂

Hier kommt ihr übrigens zu den Lieblingsbüchern der Jahre 2017 und 2018!

7 thoughts on “Idas Teekränzchen #45 | Buch-Lieblinge 2019

  1. Liebste Ida! ♥
    Na da sind ja wirklich einige Schmankerl dabei bei deinen Jahreshighlights! Ganz besonders freut mich hier ja auch Neil Gaiman, er schreibt einfach so uuuunfassbar tolle Geschichten und ich würd sie so gern alle nochmal ganz neu entdecken =) Und ich freue mich sooo sehr, dass 2 Bücher aus unseren Trilogienräuschen zu deinen Highlights geworden sind – da hast du doch ein sehr glückliches Händchen bewiesen bei der Auswahl. ♥

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    1. Liebste Gabriela! ❤
      Es hätte mich wirklich sehr überrascht, wenn Neil Gaiman es nicht auf die Liste geschafft hätte! :'D Allein mit 'The Ocean at the End of the Lane' hat er ja schon einen Volltreffer hingelegt – er hätte also so oder so auf der Liste gestanden. 😀 Und da gibt es wirklich noch so viel zu entdecken! Ich kann's kaum erwarten ❤
      Ich muss wirklich sagen, dass die Trilogienräusche bis jetzt absolut große Klasse waren – wirklich jede Reihe hat bis jetzt meinen Geschmack getroffen. Hoffen wir mal, dass diese Glückssträhne noch ein bisschen anhält! 🙂

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  2. Tagchen,
    von deinen Lieblingen kenne ich jetzt nur “Brave New World” von Aldous Huxley und “Sternstunden der Menschheit” von Stefan Zweig und vor allem ersteres hatte ich geliebt. Wobei das wahrscheinlich auch daran liegt, dass wir es ausführlich im Englisch LK besprochen hatten und wir einige interessante Themen durch gesprochen hatten, die das Buch betreffen.
    Das Buch von Stefan Zweig fand ich auch total gut, vor allem da ich durch mein unnützes Wissen erweitern konnte und natürlich weil die Geschichten interessant sind.
    LG

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    1. Hallo du,
      also da bin ich jetzt fast schon neidisch – “Brave New World” hätte ich auch zu gern auseinandergenommen und analysiert! Das Buch gibt thematisch einfach SO viel her, echt klasse, dass ihr das im LK besprochen habt.
      Bei Stefan Zweigs “Sternstunden der Menschheit” kann ich dir voll zustimmen! Meine Lieblingserzählung ist ja die zu Tolstoi, obwohl es echt schwierig ist, unter den Geschichten einen Liebling herauszupicken. 😀

      Liebste Grüße,
      Ida

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