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Rezension | Manga-Reihe ‘Ayashi No Ceres’ von Yuu Watase

„Wenn sich der Sternenhimmel zum sechzehnten Mal jährt, nimmt das Schicksal seinen Lauf.“ – Band 1, Seite 8

In der letzten Zeit habe ich einige Beiträge zu verschiedenen Manga-Reihen gelesen, was mich dazu gebracht hat, mein eigenes Bücherregal zu durchforsten und die eine Manga-Reihe hervorzuholen, die ich besitze: Ayashi No Ceres von Yuu Watase. In Nullkommanichts hatte ich alle 14 Bände ausgelesen und beschlossen, dass ich euch diese wundervolle Reihe unbedingt vorstellen muss.

In genau einer Woche ist es schon zehn Jahre her, seit ich das erste Mal mit Mangas in Berührung kam –  und ich weiß noch, dass ich damals gar nicht mehr genug davon bekommen konnte. Ich kann mich gar nicht mehr richtig daran erinnern, welcher Manga mein erster war, aber Ayashi No Ceres hat sich besonders fest in meinem Herzen verankert. So sehr, dass ich mir die Reihe damals sogar gekauft habe – im Gegensatz zu den anderen Manga-Reihen, die mir meine Freundinnen damals ausgeliehen hatten. Deshalb habe ich diese Reihe schon gefühlte hundert Mal gelesen und mich immer wieder aufs Neue verliebt – in die Geschichte, in die Charaktere und besonders in den Zeichenstil. Yuu Watase hat es einfach drauf.

Ayashi No Ceres 3


Klappentext des ersten Bandes: Ceres, die Himmelsfrau aus einer alten japanischen Legende, will sich an ihren Nachkommen für erlittene Schmach rächen. Am Geburtstag der 16-jährigen Aya Mikage und ihres Zwillingsbruders Aki beginnt ein Alptraum. Ceres ist in Aya wieder erwacht und will den ganzen Mikage-Clan auslöschen. Aya kämpft um ihre eigene Identität und um ihr Leben.


Ayashi No Ceres ist ein Fantasy-shoujo. Das Manga-Genre Shoujo umfasst japanische Comics, die für Mädchen zwischen dem sechsten und achtzehnten Lebensjahr gezeichnet werden. Da ich, was Mangas im Allgemeinen und deren Genres im Speziellen eher ein Laie bin, verweise ich hier einmal auf einen erklärenden Link: (klick!)

Und obwohl Shoujo-Mangas eher süß und romantisch sind (passend für die Zielgruppe junger heranwachsender Mädchen), ist dieser Aspekt in der Reihe rund um Aya und die Himmelsfee Ceres nicht zu vordergründig. Die Reihe wirkt wie ein wunderbarer Mix aus allem, was man für eine gelungene Geschichte braucht: Figuren, die glaubhaft sind und sich im Laufe der Reihen entwickeln und verändern, ein Märchen, das zur grauenhaften Wirklichkeit wird, Bösewichte der Extraklasse und ein love triangle, das eigentlich keines ist (stellt euch vor, wie ich erleichtert die Hände über dem Kopf zusammen schlage). Und obwohl relativ viele Charaktere in die Geschichte eingeführt werden, wird es nie unübersichtlich. Jede Figur ist so individuell ausgestaltet (sei es Äußerliches, bestimmte Eigenschaften, Persönlichkeit oder ihr Verhalten), dass eine Verwechslung oder ähnliches ausgeschlossen ist. Abgesehen davon hätte ich mir damals gerne Ayas gesamten Kleiderschrank oder wahlweise auch ihren Stil ausgeliehen.

Ayashi No Ceres 2

Im Laufe der Reihe merkt man auch, wie sich Watases Zeichenstil ‚verbessert‘ und sie ein wenig damit experimentiert – das ist richtig spannend und hat in mir fast ein bisschen die Lust geweckt, selbst wieder zum Stift zu greifen und drauflos zu zeichnen. Watase schafft es, eine breite Palette an Emotionen darzustellen, die einem selber entweder die Tränen in die Augen treiben oder laut auflachen lassen. Diese Mischung aus ernsten Themen, tragischen oder düsteren und teilweise doch sehr gruseligen Geschehnissen, zarten Momenten voller Glück und einem Humor, den ich urkomisch finde, macht diese Reihe zu einem unvergesslichen Leseerlebnis. Allein Watases Fähigkeit, vielerorts kleine, witzig gezeichnete Situationen im Sinne eines Comic Relief passend einzubauen – ich habe mich wortwörtlich weggeschmissen vor Lachen.

Ayashi No Ceres 1

Es ist spannend, Aya auf ihrem Weg durch all die Gefahren zu begleiten, ihr dabei zuzusehen, wie sie reifer wird und wie sie das, was sie erlebt, verändert. Trotz allem bleibt sie stark – und zum Glück hat sie wirklich gute Freunde, die ihr selbst in dunkelsten Zeiten zur Seite stehen.
Interessant fand ich im Übrigen auch den Einblick in die japanische Legende vom Federkleid, die dann gekonnt in den Plot eingearbeitet und an die Geschichte von Aya und Ceres angepasst wurde.

Ich liebe diese Reihe sehr, auch wenn ich feststellen musste, dass ich die Geschichte ganz anders aufgesogen habe, als ich noch sechzehn war und zum ersten Mal Ayashi No Ceres in den Händen hielt. Manche Darstellungen haben mich nicht mehr ganz so mitgenommen wie früher, und bei manchem musste ich auch ein wenig schmunzeln, wenn ich an die Reaktion meines 16-jährigen Ichs zurückdenke. Trotz allem möchte ich euch diese Reihe ans Herz legen, und besonders für Manga-Einsteiger eignet sich Ayashi No Ceres hervorragend.

„Du gerätst unter den Einfluss eines finsteren Sterns. Ich sehe Blut, Zorn und Leid. Die ganze Welt gerät aus dem Gleichgewicht. Ob du es zum Guten oder Bösen wendest, hängt von der großen Lebenskraft ab, die in dir schlummert.“ – Band 1, Seite 8

Habt ihr schon Erfahrungen mit Manga-Reihen gemacht? Und falls ihr Ayashi No Ceres bereits gelesen habt, bleibt eine Frage natürlich nicht aus: Team Yuhi oder Team Toya? ;D

Autor:   Yuu Watase
Titel:     Ayashi No Ceres (Vol. 1 – 14)
Verlag:  Egmont Verlag
Jahr:      1995-2000
Seiten:    ca. 190 Seiten
[Genre:   Shojo-Manga]


 

7 thoughts on “Rezension | Manga-Reihe ‘Ayashi No Ceres’ von Yuu Watase

  1. Huhu Ida,

    ein tolles Feedback für diese Reihe hast du hier zusammen gefasst! 😍 Ich liebe Yuu Watase und bin so traurig, das sie nichts mehr veröffentlicht. Ich besitze fast alle Reihen von ihr und ich liebe, liebe den Humor in ihren Zeichnungen. 😄💕 Ich fand den Manga damals unglaublich spannend. Eigentlich könnte ich den wirklich mal wieder lesen. 😁

    Alles Liebe
    Ella ❤

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    1. Danke liebe Ella! ❤

      Oh super, dann wünsche ich dir schon mal viel Spaß mit der Reihe! ;D Was man nicht alles anzettelt mit einer Rezension… ;D Aber da hab ich es ja noch ganz gut, bis jetzt kenne ich von ihr nur diese eine Reihe und werde mir jetzt aber nach und nach die anderen zulegen. Es führt kein Weg dran vorbei. Und JA, dieser Humor! 😀 Göttlich! Aber jetzt muss ich doch fragen: Yuhi oder Toya? ;D (DIE Frage schlechthin, wenn man die Bewertungen auf GoodReads durchliest – durchaus amüsant. xD)

      Liebste Grüße,
      Ida

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      1. Hahaha, ja manchmal ist es wirklich verrückt. ^^ Also ganz ehrlich, ich war ein Yuhi Fan. Er und seine Stäbchen und er war mir viel sympathischer. Aber zur Story hat das Ende mit Toya schon gepasst und letztendlich muss er dann gehen und sie landet mehr oder weniger wieder bei Yuhi. 😀 Von daher… ^^ GO YUHI GO YUHI GO YUHI XD

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      2. Ha! Hab meinen halben Tee wieder rausgeprustet vor Lachen :’D Ich muss sagen, als ich die Reihe mit 16 gelesen hab war ich Toya komplett verfallen. xD Aber jetzt beim zweiten Mal lesen habe ich auch eher so in Yuhi-Richtung tendiert – ich meine… er ist echt süß und kann kochen und benutzt Essstäbchen als Waffe – besser wirds nicht! xD

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      3. EBEN! 😀 Hach, ich muss meiner Freundin gleich nochmal schreiben, die soll die Bücher unbedingt mitbringen. Das ist nämlich so eine Reihe, die ich mir ausgeliehen hatte. 😉 Aber wenn ich Glück habe kann ich sie ab Donnerstag nochmal lesen. ❤ *Freu*

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      4. Aaah wie schön! :’D Na dann kannst du ja so oder so gleich die Pompoms rausholen und Yuhi anfeuern! xD Ich drück dir die Daumen, dass deine Freundin dran denkt dich mit der Reihe zu versorgen. 🙂 Und dann viel, viel Spaß beim Lesen und Anfeuern! ;D ❤

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